Filmhuis Sneek: Keine Chaînes und keine Maîtres

Leeuwenburg 12 Sneek - Webseite
Île de France, 1759. Massamba und seine Tochter Mati trotzen einer höllischen Menschenjagd, als sie von der Plantage fliehen, auf der sie als Sklaven gehalten wurden.
  • Dienstag 18 Märzvanaf 20:00

In Ni chaînes ni maîtres folgen wir dem versklavten Mati, der von einem freien Leben abseits der Zuckerrohrplantage träumt. Der Überlieferung nach soll es irgendwo auf der Île de France (dem heutigen Mauritius) einen Ort geben, an dem ehemalige Sklaven in Freiheit leben. Matis Vater Massamba glaubt nicht daran und meint, sie solle sich lieber mit ihrem Schicksal abfinden. Schließlich ist das die einzige Chance zu überleben. Als Mati flieht und der Plantagenbesitzer die berüchtigte Sklavenjägerin Madame de la Victoire anheuert, um sie zu fangen, sieht Massamba keine andere Möglichkeit, als seine Ketten abzuwerfen und seine Tochter zu finden, bevor es zu spät ist. Ni chaînes ni maîtres ist der erste große französische Spielfilm der letzten Zeit, der sich mit der Vergangenheit der Sklaverei in Frankreich auseinandersetzt. Für das Drehbuch arbeitete Regisseur Simon Moutaïrou eng mit Historikern zusammen, um den Film so realistisch wie möglich zu gestalten und so zur Aufklärung über die französische Sklavereivergangenheit beizutragen.

Es waren holländische Siedler, die 1598 als erste eine Siedlung auf der unbewohnten Insel Mauritius gründeten - der Name geht noch heute auf den holländischen Prinzen Maurice zurück. Die Niederländer waren auch für die Ausrottung des Dodos und die Einführung des Zuckeranbaus mit versklavten Afrikanern und Asiaten verantwortlich. Und damit für die ersten Maroons, die also schon auf der Insel waren, als die Franzosen sie nach dem Abzug der Holländer 1721 als Île de France einnahmen.

Maroons sind in die Sklaverei entlassene Menschen und deren Nachkommen. Das Wort "Marron" leitet sich von dem Begriff"cimarrón" ab. Dies ist ein karibisch-spanisches Wort und bedeutet "entlaufenes oder verwildertes Vieh". Ursprünglich hatte "Marron" also eine negative Konnotation. Heutzutage hat es diesen negativen Beigeschmack verloren. Marron" wird heute gegenüber anderen Begriffen bevorzugt.

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