Kriegsgefangenengrab Gerstner, Jüdischer Friedhof Sneek
Justin Gerstner 1921-1944 (untergetaucht)
Justin Gerstner wurde am 5. Februar 1921 in Ebelsbach (D) geboren. Aufgrund des zunehmenden Judenhasses floh er 1934 aus Nazi-Deutschland nach Enschede. Dort lebte ein Onkel von ihm. In Enschede ging er zunächst als Büroangestellter arbeiten. Später muss Justin in Amsterdam gelebt haben. Dann tauchte er in Ymswâlde, einem Weiler unterhalb von Tsjerkwerd, unter. Dort wohnte er bei Bauke Buwalda und Sijke Baarda.
Bei einer Razzia am 31. Oktober 1944 flüchtete Justin, der den Decknamen Lytse Douwe trug, auf das Land. Dort versteckte er sich unter den Planken eines Anlegers. Als die Deutschen abzogen, kam er zu schnell aus seinem Versteck hervor. Er wurde verhaftet, verhört, misshandelt und dann um 10.30 Uhr auf der Wiese erschossen. Es wird angenommen, dass Justin sich weigerte, die Adresse seines Verstecks zu nennen.
Auf Anordnung des damaligen Bürgermeisters der Gemeinde Wymbritseradeel wurde er zunächst auf dem reformierten Friedhof in Wolsum beigesetzt. Später wurde er auf den jüdischen Friedhof in Sneek umgebettet.